Deutscher Bundestag 2019

Bericht Bundestag

Am 26. November 2018 machten wir, die Schüler einer 12. und einer 13. Klasse der Beruflichen Schule der Hansestadt Rostock für Dienstleistung und Gewerbe, einen Ausflug nach Berlin, um eine Führung durch den Bundestag zu besuchen. 

Etwa um 13:00 Uhr trafen wir uns mit Frau Kallet, unserer Lehrerin für Geschichte und politische Bildung, vor dem Bundestag. Zuvor hatte man uns noch etwas Freizeit gewährt, sodass wir uns Sehenswürdigkeiten, wie beispielsweise das Brandenburger Tor ansehen konnten.

Im Plenarsaal hörten wir zunächst einen Vortrag in dem unter anderem, neben der Sitzverteilung, auch die Aufgaben des Bundestags und die Wahl seiner Mitglieder erklärt worden sind. Der Referent klärte auch die Fragen der Besucher, u.a. wie die Arbeit im Bundestag abläuft, wie eine typische Plenarsitzung aussieht und an welchen Tagen das Plenum zusammenkommt.  

Dann fand ein Gespräch mit dem CDU-Mitglied und Bundestagsabgeordneten Peter Stein statt. Er stellte sich zunächst als Person vor und erklärte etwas über seine Zuständigkeitsbereiche und welche Aufgaben er erfüllt. Er ist beispielsweise im Ausschuss für Wirtschaft und Energie und sieht besonders im maritimen Bereich großes Potential. Auf die Frage, in welcher Form er dieses Potential sieht antwortete er sinngemäß, dass es vor allem der Schiffbau sei, der vorangetrieben werden sollte, denn den maritimen Raum sieht er als Leitindustrie, da hierüber auch ein großer Teil des Transports stattfindet (und dort hingehend bereits zahlreiche Innovationen in der Entwicklung stecken). 

Ein weiteres Diskussionsthema war der erhebliche Zuwachs der AfD im Bundestag. Nach Herrn Stein ist diese eindeutig als rechte Partei einzuordnen. Auf die Frage hin, wie er diese Partei charakterisieren bzw. einschätzen würde, antwortete er, dass sie durchaus potentiell gefährlich sei und, dass er sie am liebsten nicht im Bundestag (als solch verhältnismäßig große Partei) sitzen sehen würde. Er räumte jedoch ein, dass dies keine Lösung sei. Wichtig wäre es eher, sich mit der AfD und ihren Mitgliedern auseinanderzusetzen. Interessanterweise ist die Wählerschaft dieser Partei recht vielfältig zusammengesetzt, nämlich besteht sie zu ca. ⅓ aus bürgerlichen Leuten, zu ⅓ aus Verschwörungstheoretikern (& Spinnern) und zu ⅓ aus Nazis. Trotz der direkten Zuordnung als rechte Partei müsse man abwarten, in welche Richtung sie sich tatsächlich bewegt.

Des Weiteren kamen zahlreiche andere Themen zur Sprache, darunter wie der Fachkräftemangel beispielsweise im Pflegebereich zu bewältigen sei und der Punkt erneuerbare Energien. In diesem Zusammenhang kamen die Fragen auf, ob ein Leben ausschließlich mit erneuerbaren Energien möglich sei und welche Schwierigkeiten dies mit sich bringen würde, sowie die Sinnhaftigkeit von Elektroautos.

Diese Diskussionsrunde „der anderen Art“ war sehr interessant und hat teilweise ganz neue Sichtweisen auf die Themen eröffnet, die uns Schüler bewegen.

Rückschließend kann ich sagen, dass ein solcher Besuch des Bundestages sehr empfehlenswert ist, denn es war sehr interessant und wichtig Geschichte und Politik „vor Ort“ zu erleben. Wenn wir z.B. im Unterricht über den Plenarsaal sprechen, dann kann ich mir diesen auch bildlich (mit seiner Sitzverteilung) vorstellen.

Gina Marie Michel, FGH61